Mittwoch, 15. August 2012

Schönenbach

Ein Kurztripp nach Schönenbach. Ich hatte nach dem Camp mit den Mädchen dort meinen Rucksack vergessen. Da es sich nicht rentiert, nur deswegen die über 40 km in das entlegene Alpdörfchen zu fahren und da (endlich mal) ein Traumwetter war, bin ich kurzerhand mit dem Wohnmobil nach Schönenbach gefahren um mit Lukas zwei Wanderungen zu unternehmen.

Tag 1 (13. August)
Los gings um ca. 14 Uhr in Altach zum Parkplatz in Schönenbach. Der Mautjäger kassiert die drei Euro Maut auch am Montag, wenn das Gasthaus Egender geschlossen hat. Um halb Vier hatte ich meinen Rucksack wieder. Schnell umgepackt, die Bergschuhe angezogen und los gings auf die Sienspitze. Aber natürlich nicht den normalen Weg rauf. Nein, Querfeldein den steilen Hang rauf musste es sein.

Für die deutlich kürzere Strecke brauchten wir mindestens genau so lange wie für den normalen. Es ist nicht so leicht, den idealen, sicheren Weg durch das steile Gelände zu finden. Und die Motivation sinkt deutlich, wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit der Airedale jede noch so steile Hürde hinauf springt, als ob man in der Ebene wäre. Auf dem Bild oben sieht man eine gefesselte Wurzel. Als ob die abhauen würden. ;-)

Oben angekommen, genoss ich den tollen Ausblick. Der "Hohe Ifen"(die bewölkte Spitze links von der Mitte) wird wohl 2013 unser Ziel sein, wenn Lukas ausgewachsen ist.

Auch verwelkte Blumen haben ihren Reiz und verdienen es, fotografiert zu werden. Die beiden perfekten Blüten im Hintergrund wirken auf mich schon fast langweilig. ;-)


Eine Stunde Ruhepause für den Vier- und Zweibeiner, ein paar Fotos mit der neuen Nikon D7000 und mit dem iPhone fürs Facebook und es ging wieder auf dem Standardweg zurück nach Schönenbach.

Zwischen der Felsspalte sieht man die Helbockstobelalpe. Nachdem ich dieses Foto gemacht hatte, entschloss ich, nicht nach Schönenbach abzusteigen, sondern über diese Alpe einen (langen) Umweg zu machen. Bei der Gelegenheit ein Luftbild von der gesamten Route (durch Anklicken wird das Bild ausnahmsweise nicht in 800px Breite, sondern in 1400px Breite präsentiert):

Grüne Route: Auf diesem Weg geht der Normalbürger auf die Sienspitze. Vorbei an der Kretzbodenalpe, wo es den besten Bergkäse seit Moses gibt.
Pinke Route: Meine Aufstiegsroute mit einem kleinen Umweg zu Punkt 2
Gelbe Route: Meine spontan gewählte Abstiegsroute, die mich erst bei Dunkelheit beim Parkplatz ankommen ließ.

1 = Parkplatz und Nachtlager
2 = Sackgasse. Das weiß ich jetzt ;-)
3 = Gipfel der Sienspitze
4 = Hier ist das Foto der Helbockstobelalpe entstanden.
5 = Lukas und der Brunnen ... ein Video von dieser Begebenheit folgt irgendwann einmal ...
6 = Helbockstobelalpe. Dort bin ich bei beginnender Dämmerung angelangt. Die Ureinwohner haben mich blöd, aber freundlich angeschaut.
7 = Fortschreitende Dämmerung und dichter Wald sind nicht gut für die Orientierung. Lukas hat mich aber zielsicher, als ob er den Weg schon hundert Mal gegangen wäre, durch das Dunkel gelotst.
8 = City Schönenbach

Letzte Möglichkeit, den schnellen, grünen Weg zu nehmen. Den kannte ich aber schon.

Die Sienspitze von der anderen Seite, fotografiert kurz vor der Helbockstobelalpe. So sieht sie irgendwie imposanter aus. Für alle, die es noch nicht wissen: so steigert man "Imposant": Imposant - Im Hintern Kies - Im Arsch Geröll.










Tag 2 (14. August)
Der nächste Morgen. Das Nachtlager war ruhig und ab 10 Uhr füllte sich langsam der Parkplatz. Massen an Menschen bevölkerten wieder das idyllische Schönenbach. Am Schönsten ist es dort jedoch, wenn die Leute fehlen ... Im Hintergrund übrigens die Sienspitze, diesmal mit dem Gesicht des etwas höheren Grashügels ...

Erste Station auf den Hirschberg war die Wölflersguntenalpe. Die 13jährige Boardercollie-Dame Luna wollte Lukas nicht zu nah an ihre Hütte lassen. Dieses Spiel kannte ich schon von Felix. Nach einer flüssigen Stärkung bei Gebi ging es weiter den Stich rauf auf den Hirschberg. Auf dem nächsten Bild sieht man die Alpe von oben.

Der Gipfel ist erreicht. Das Wetter ist perfekt. Wenn ich es mir aussuchen hätte können, dann hätte es ein paar Grad kühler sein dürfen. Aber was solls ...

Ich liebe es, Wegweiser zu fotografieren.

Der blaue Fingerhut hat zur kurzen Rast beim Abstieg eingeladen. Im Hintergrund sieht man unscharf die "Grünen Köpfe".


















Kurz vor dem Ziel ein Foto des davor noch überfüllten Parkplatzes kurz vor Schönenbach. Mein Weg führte aber nicht zurück zum Wohnmobil. Zuerst wanderten wir zum Gasthaus Egender um seine berühmten Käsknöpfle zu essen. Danach gabs noch ein Bad im Schönenbach und um ca. 19 Uhr ging es zurück ins dunstüberzogene Rheintal.

Pinke Route: Aufstieg über Wölflersgutenalpe. Die Sonne brütete auf meine nicht eingecremte Haut.
Gelbe Route: Rückweg vorbei an neugierigen Kühen und mit ein paar kurzen Heidelbeerpausen.

1 = Parkplatz und Ausgangspunkt
2 = Auf Anfrage schenkt mir eine nette Wandererin ein paar Tropfen Sonnencreme. Ich hatte irrtümlich nur After-Sun-Dingsbumscreme dabei.
3 = Wölflersguntenalpe. Hier gibts guten Enzian, selbstgemacht von Gebi. Da nimmt man doch gleich zwei. So nebenbei hat sich Lukas in frischer Ziegenscheisse gewälzt. Er wurde sofort im Brunnen gewaschen.
4 = Gipfel des Hirschberges.
5 = Hier ist das Foto mit dem dominanten Baum entstanden. Auf dem Luftbild ist er sogar erkennbar: Links unter der blauen Fünf ist er zu sehen. Winkt ihm mal, wenn ihr drüber fliegt.
6 = Abstecher in den Wald zwecks Eierschwämmlesuche (für Deutsche: Pfifferlinge). Ein paar habe ich gefunden. Hier gibts ein Foto des "Fanges".
7 = Gasthaus Egender. Bis 2013 verwöhnen uns Bruno und Elisabeth noch mit ihren Kässpätzle, dann übernimmt Elisabeths Bruder die Wirtschaft. Mal sehen, was das wird.
8 = Bade- und Abkühlstelle im Schönenbach
9 = Das wollt ihr nicht wissen, was Lukas da schon wieder getan hat. Kurz danach hat er auch nochmals gebadet.

Noch mehr Fotos von der Tour gibt es im Blog von Lukas.

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