Donnerstag, 25. Juli 2013

Deutschlandtour - Bericht

So, endlich habe ich Zeit gefunden, von meiner Tour quer durch Deutschland im Juni zu berichten. Eine Tour mit 2.365 km Gesamtstrecke, 28 Stunden und 18 Minuten Gesamtfahrzeit.



Montag, 17. Juni 2013
Start war so gegen 10:30 Uhr in Altach. Nach einem ersten Zwischenstopp bei Käse Moosbrugger in Mäder (Bergkäse auftanken) ging es über Kriessern in der Schweiz nach Konstanz und von dort aus direkt weiter nach Beltheim im Hunsrück. Laut Eddi, die wir dort besuchten, ist das der Arsch der Welt. Eddi war wohl noch nie in Sibratsgfäll. *grins*


Dort angekommen, ging es nach einer kurzen Stärkung gleich (in Affenhitze) zu Eddis Pferdchen und an Beltheims topmodernen Badetümpel. Dieser Wird bevorzugt von Kaulquappen bevölkert. An diesem Tag auch von Lukas und mir.

Lukas fühlte sich mit den drei Airedales sauwohl. Anettes Carlos (12 Jahre alt) musste zwar leider mal kurz unter dem jungen Lukas leiden, aber Eddis Zirbel und "L" Else zeigten Lukas, wo der Hammer hängt.

Am Abend zeigte Eddi ihre kulturellen Highlights ihrer Region. Wir stiegen hoch zu einer Burg, deren Namen ich nicht mehr weiß. Eddi wusste ihn (glaube ich) auch nicht, aber das ist ja auch egal. Schön wars und beim abendlichen Bier in einem Gastgarten durften die Hunde sogar frei im Garten und Gastraum rum laufen. Die Bedienung war zu den Hunden fast freundlicher wie zu uns. ;-)

Dienstag, 18. Juni 2013
Weils so schön und heiß war und weil und sie Kaulquappen schon vermissten, gingen wir am Vormittag noch einmal zum Teich und kühlten uns ab. 

Dann war noch etwas Zeit für ein paar Fotos mit Schiefkopflage und es ging auch schon weiter zum nächsten Airedale.

Eddi hats schon schön dort im Hunsrück! 


Die Fahrt nach Geldern nahe der niederländischen Grenze wäre ohne Klimaanlage unerträglich gewesen.

Am Abend kamen wir dort an und wurden von Edgar mit seiner WG und vor allem von Boerne herzlich begrüßt. Der kleine Boerne freute sich sichtlich, dass Lukas zu Besuch war. Lukas war mit der Zeit genervt, blieb aber trotzdem recht geduldig und zeigte sich von seiner besten Seite.


Nach einer kleinen Tour nach Sevelen und einem vorzüglichen Abendessen, gezaubert von Elke folgte die zweite schwüle Nacht im Wohnmobil. 

Mittwoch, 19. Juni
Am Vormittag mussten wir Geldern auch schon wieder verlassen. Boerne himmelte Lukas nochmals an und weiter ging es in den Norden der Repubik.

Am Abend kamen wir in Glückstadt an. Conny und Peter erwarteten uns schon. Xanny, der fünfte Airedale auf unserer Tour startete gemeinsam mit Lukas sofort das Markierspiel: Dabei geht es darum, so schnell wie möglich so viele Stellen im Garten zu markieren und dabei immer der letzte zu sein, der dies an einer Stelle tut. Das Spiel hatte Lukas erfunden, wir fanden das zwar blöd, aber was will man machen, wenn sich ein Airedale etwas in den Kopf gesetzt hat?

Ein Gewitter sorgte dafür, dass die Nacht kühler war. Der nächtliche Spaziergang nach dem Regen am Rande Glückstadts schien Lukas so besser zu gefallen.

Donnerstag, 20. Juni 2013
Conny fuhr mit uns noch weiter in den Norden: Ans Meer, nach Friedrichskoog. Wir spazierten den langen Damm hinaus, um noch etwas vom Meer, dass scheinbar vor uns geflüchet war, zu sehen. Die beiden Jungs fühlten sich sichtlich wohl, auch wenn zwischen ihnen immer mal wieder eine angespannte, unsichere Stimmung herrschte.




Im Deich-Restaurant "Zur Spitze" aßen wir zu Mittag. Wer sich mal dorthin verirrt: Das Essen ist zu empfehlen. Lukas verkroch sich währenddessen im Garten des Gastgartens, um der schwülen Hitze zu entfliehen.

Freitag, 21. Juni 2013
Der Ausflug zum Kanal sollte sich als kostspielig für mich herausstellen. Als es plötzlich wie aus Kübeln schüttete, verlor ich meinen "5er Block" mit 48 druckfrischen 5-Euro-Banknoten. Dumm gelaufen. Wer nun Mitleid mit mir hat, kann gerne auf mein Konto spenden. Aber keine Angst, ich muss deswegen jetzt nicht mein Wohnmobil verkaufen.

Am Abend schmiss Peter den Grill an. Vorzüglich, das frische Putenfleisch direkt vom Putenhof! Lukas hingegen war vom Putenherz nicht gerade begeistert. Das erste schluckte er zwar gierig am Stück runter, das zweite Herz ließ er jedoch unangetastet.


Samstag, 22. Juni 2013
Ein Spaziergang quer durch Glückstadt zeigte, wie wunderschön dieses Städtchen ist. Für Wohnmobilfahrer, die Conny und Peter nicht kennen, gibt es sogar einen Wohnmobilstellplatz direkt am Hafen zur Elbe hin.

Und kaum zu glauben: In Glückstadt gibt es die "Namenlosestraße". Wie besoffen war der Gemeinderat, als er diesen Straßennamen genehmigte?


Heute war ich mit Kochen dran: Es gab echte Vorarlberger Käsknöpfle, natürlich mit Röstzwiebeln, so wie es sich gehört! Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber die vier Mitesser (Conny, Peter, Sohn Felix und dessen Schulfreundin) sagten, dass es ihnen schmeckt.

Dieses idyllische Häuschen hätte ich übrigens kaufen wollen, wenn ich nicht die 240 Euro verloren hätte. Nun ist dieser Traum in weiter Ferne. Aber was solls, gibt eh nur Arbeit. ;-)

Sonntag, 23. Juni 2013
Als ich beim Kreisverkehr in Glückstadt in Richtung Autobahn fahren wollte, entschied ich mich spontan um und fuhr einen kleinen Umweg: Von Conny wusste ich ungefähr, wo Ingrid, ehemlaliges Mitglied im Airedale-Forum wohnt. Mal sehen, ob sie zu Hause ist und ob sie schon bei den Zeugen Jehovas ist. Denn so gab ich mich zu erkennen, als mir Ingrid fragend die Türe öffnete.

Von den beiden Airedalesdamen Wily und Una bekam Lukas nur Una zu Gesicht. Gemeinsam mit ihr spazierten wir noch einmal den Deich entlang, bis es wieder anfing zu regnen. Nach diesem Kurzbesuch bei Ingrid ging es weiter auf der Reise. Das nächste Ziel war Kleinmachnow südwestlich von Berlin.

Auf dem Weg dorthin blieben wir auf einem Autobahnparkplatz in der ehemaligen DDR stehen und ich verdrückte zwei vorzügliche original Glückstädter Matjes. Es waren übrigens meine ersten Matjes. Bis vor kurzem waren Matjes und Katjes für mich das selbe. Tja, man kann nicht alles kennen. ;-)
Um ca. 18:30 Uhr kamen wir in Kleinmachnow an. Die Stadt wirkte auf mich wie mitten in einen Wald gebaut. Hohe, alte Bäume, wo man nur hinsieht. Und wo keine Bäume stehen, gibt es alte, stattliche Häuser. 

Mein Quartier für die nächsten drei Nächte bezog ich auf dem Hof des Gasthauses "Havel" direkt beim Freibad.

Nach einer ersten Runde mit Renate und Airedale Jule und mit Birgit und sdfds mit Frieda (Lukas' Schwester) und Zola ließen wir den Tag im Gasthaus bei einem kühlen Bierchen ausklingen.


Montag, 24. Juni 2013
Nach dem Frühstück bei Renate fuhren wir zum Schlachtensee, dem Paradies für Hunde. Ich habe noch nie so viele freilaufende und vor allem chillige Hunde + Halter auf einem Haufen gesehen.

Wir haben an diesem Tag bestimmt 100 Hunde vom Maßstab-Hund (= umgebaute Katzen) bis zur Deutschen Dogge getroffen. Es gab keine Streitereien, keine nervigen Kläffereien, keine motzenden Hundebesitzer und keine "Nehmen-Sie-den-an-die-Leine-ich-habe-Angst" Menschen.

Gemeinsam mit Michael und Oliver und ihren Hunden Jonathan und Levi waren wir dort mit sechs Airedales unterwegs und sorgten gleich zu Anfang für Aufmerksamkeit (siehe Bild oben): Die Dogge flüchtete beim Anblick unserer Terrier sofort auf einen Holzstoß und brachte sich dort in Sicherheit. Schon lustig, wenn so ein Riese Respekt vor unseren Airedales hat. ;-)



Nachdem anscheinend der Vollkoffer und Aufhetzer Bushido in der "Alten Fischerhütte" am Schlachtensee geheiratet hat, haben die Spatzen vor normalen Menschen keine Angst mehr. Sie sind wohl froh, dass der Typ, den ich jetzt nicht Idiot nenne, nicht mehr dort ist.

Die Tour rund um die Krumme Lanke und an den Schlachtensee war wirklich was Besonderes und schreit eindeutig nach einer Wiederholung!

Dienstag, 25. Juni 2013
Es war so richtig kalt und regnerisch die ganze Nacht. Nach 28 - 31 Grad im Wohnmobil beim Start der Deutschlandtour zeigte das Thermometer in dieser Nacht weniger als sieben Grad an. Genau richtig für einen guten Schlaf! Das Wetter blieb leider den ganzen Tag über so. Aus einem gemütlichen Spaziergang in Berlin wurde nichts.

Wir besuchten das Kaufhaus des Westens und fuhren mit zwei Autos mit Telefon-Erklärungen quer durch die Stadt.

Oliver und Michael zeigten uns einige Highlights Berlins vom Auto aus: Die Hackeschen Höfe, Checkpoint Charlie mit dem längsten erhaltenen Mauerstück, den Victoriapark und vieles mehr.

Bei der Autofahrt habe ich gelernt, dass die Berliner nicht autofahren können. Schickt die doch bitte alle nochmal in die Fahrschule!


Mittwoch, 26. Juni 2013
Wechselhaftes Wetter warf unseren Plan, Potsdam zu besichtigen über den Haufen. So trafen sich die sieben Airedales nochmals im Hundeauslaufgebiet, wo wir wieder sehr viele Hunde trafen. Lukas fühlte sich wieder sauwohl. Vermutlich träumt er heute noch von den vielen Begegnungen wie am Fließband. ;-)


Blick in den Grunewald, an dessen Rand die Krumme Lanke und der Schluchtensee liegen. Ein Stückchen weiter liegt übrigens auch der bekannte Wannsee, bei dem man bekanntlich die Badehose einpacken  und das kleine Schwesterchen mitnehmen muss.

Nach einem ausgedehnten Spaziergang verabschiedeten wir uns von Michael und Oliver und ich fuhr mit Lukas direkt nach Jena zu Horst und Strolch.

Horst hat sich wohl gleich in der Nähe seines Hauses auf einer Fernwärmeleitung verewigt. Wer aber ist Laura?!

Bei Horst und seiner Mutter Betty waren wir herzlich willkommen. Nur Lukas und Strolch verstanden sich nicht so richtig. Lukas war nach kurzer Zeit richtig genervt von Strolch. Er musste so während des gemütlichen Grillabends mit Horst und seinen Freunden im Wohnmobil bleiben.


Nach der einzigen Nacht, die wir nicht im Wohnmobil verbrachten (ich zog das Gästezimmer dem Parkplatz direkt vor Horsts Geschäft vor, man will ja ausschlafen können ;-) ), machten wir uns auf die Heimreise.

In Kirchensittenbach (auch am Arsch der Welt) machten wir nochmals eine längere Spaziergangspause und dann ging es teilweise bei Regen nach Hause. In Kirchensittenbach direkt bei der Schule ist übrigens ein ebener Parkplatz, auf dem man bestimmt auch mal eine Nacht mit Wohnmobil übernachten könnte ... denke ich.

Weiter gings Richtung Memmingen an die Vorarlberger Grenze. In Hörbranz über der Grenze löste ich das letzte Mal die Korridorvignette für das Autobahnstück bis Hohenems. Die Korridorvignette ist nun Geschichte, so wie auch unsere Reise quer durch Deutschland.

Ein Danke an alle, die uns so herzlich aufgenommen haben! Schön wars.

Ein paar weitere Fotos mit Lukas von der Tour gibt es auch auf seinem Blog:
Klick dich hier rein.

2 Kommentare:

Monika + Bente hat gesagt…

So ein interessanter Bericht mit so vielen Airedale-Hauptdarstellern ist schon was besonderes - muss gleich noch einmal lesen :-)
Von den vielen schönen Bildern berühren mich 14 und 11 geradezu ...

Liebe Grüße - Monika mit Bente

Jule und Renate hat gesagt…

Deutschland, ein Airedalemärchen:
Ein schöner Bericht mit vielen schönen Fotos, die zeigen, wieviel ihr erlebt habt. Schön, dass wir ein Teil Eurer Reise sein konnten.
Das "schattenrissige" Foto mit Lukas,Xanny und Conny gefällt mir soo gut, es ist besonders und ein wenig altmodisch....wie die Airedales als Rasse, *grins* wie uns ja eine Dame im Grunewald so begeistert mitteilte.
Ganz liebe Grüsse Renate

Lieber Lukas, ich mochte Dich als "Pelztier", und was muss ich einen Blogeintrag weiter sehen:
Auch Du musstest dran glauben, Dein Pelz ist weg, die Zweibeiner können es nicht lassen....
bedauert Jule