Die Winterpause ist vorbei. Am Montag, 15. April habe ich die Sommerreifen aufgezogen (die Winterreifen waren nicht wirklich viel im Einsatz ...) und das Auto fahrtüchtig gemacht (Dach putzen, Wasser einfüllen, häuslich einrichten, Nummerntafeln angebracht, ...).
Am Dienstag ging es dann kurz vor Mittag auf die Reise.
Tag 1: Altach - San Bernardino - Ovada
Erster Halt gleich über der Autobahn bei der Tankstelle: Eine Vignette für die Schweiz musste auf den Fiat. Zweiter Halt an der Grenze Mäder - Kriessern. Fahrzeugkontrolle. Ich musste meinen alten Führerschein mit dem Foto von 1988 zeigen. Ich war verwundert, dass ich meinen "rosa Lappen" ohne Kommentar zurück erhielt und ich nicht aufgefordert wurde, einen neuen Führerschein machen zu lassen.

Das erste Ziel war Ovada. Diese Stadt über Genua war mir bis Sonntag völlig unbekannt. Bei der Suche nach einem Wohnmobil-Stellplatz war ich darauf gestossen.
In Ovada angekommen suchte ich vergeblich nach einem Automaten oder Parkplatzwächter, der die vorgeschriebenen Parkgebühren einzog. So wohnte ich gratis eine Nacht dort.
Dieser abgerundete Rammbock im Bild rechts scheint böse zu sein. Lukas deutete dies zumindest an, indem er den Stein anbellte und Angst vor ihm hatte. Als die Angst vorüber war, wurde das Ding eben mal markiert.
Gleich hinter dem Parkplatz war ein Flüsschen mit einer großen Sandbank. Der richtige Platz, sich auszutoben. Der Sand war so lange interessant, bis aus dem Gebüsch ein Kaninchen daher gehoppelt kam.
Tag 2: Ovada - Finale Ligure - Luano - Andora
Ich startete bei Ovada in Richtung Genua und fuhr auf der Landstraße, bis eine Höhenangabe (2,50 Meter) mich auf die Autobahn zwang. Am Meer angekommen, verließ ich die Autobahn wieder um auf der spannenden Via Aurelia zu meinem Ziel in Loano zu fahren. Auf dem Weg dorthin suchte ich einen Strand, an dem ich Lukas ohne Leine laufen lassen kann. Das war weniger das Problem, Hunde sind erst ab Mai an den meisten Stränden nicht mehr erlaubt. Schwieriger gestaltete sich die Parkplatzsuche. 99,98 Prozent aller Parkplätze sind mit einem Parkverbot für Wohnmobile beschildert. Bei vielen davon könnte man auch nicht parken, wenn man es trotzdem wollte: Bei der Einfahrt zu den Plätzen ist eine höhenbegrenzende Stange angebracht. Sehr wohnmobilfeindlich dieses Land!
Bei Finale Ligure fand ich dann doch am Straßenrand eine Parkmöglichkeit und einen schönen Kiesstrand. Das Wasser war angenehm kühl und die Sonne sonnenbrandgefährlich heiß. Für Lukas war es das erste richtige Bad im Meer (voriges Jahr in Bibione war es eher nur ein "herantasten"), er holte zigmal das Stöckchen aus dem Wasser und gab nach mehreren Versuchen auf, das salzige Wasser zu trinken.

So nebenbei holte ich mir wirklich einen punktuellen Sonnenbrand auf der rechten Schulter. Ich hatte beim eincremen eine ca. 15 Quadratuentimeter große Stelle vergessen ...
Und Lukas hatte am Abend Durchfall. Das salzige Wasser bekam ihm wohl nicht so gut.
In Loano angekommen, fand ich dort den Wohnmobilstellplatz, den ich im Internet heraus gesucht hatte, verschlossen vor. Natürlich stand im Internet nichts davon, dass der Platz im April noch nicht geöffnet ist. Beim Platz selber stand auch nichts.
So suchte ich auf einer mir unerlaubten Parkfläche in meinem Stellplatzführer nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeit. Der nächste Stellplatz im Führer war ca. 45 km weiter südlichöstlich.
Bei der Durchfahrt durch Andora bot sich mir dieses Bild. Gleich nach dem Fluss neben der Via Aurelia sichtete ich ein paar Wohnmobile. Sofort drehte ich um und stellte mich dazu. Ich war umgeben von Italienern, die weder Deutsch noch Englisch konnten. Die Pensionisten und ich verstanden uns dennoch gut und ich konnte ihnen einen Tipp für ein gutes Ristorante abluchsen.
Viele freuten sich, dass sie einen Foxterrier vor sich hatten. Irgendwann gab ich dann auf, ihnen das schwierige Wort Airedale-Terrier beizubringen. Egal, solange sie nicht Königspudel zu ihm sagen ... ;-)
Tag 3: Andora
Am Donnerstag ging es zuerst an den Strand und am Nachmittag, als es nicht mehr so heiß war, auf den angrenzenden Berg (siehe Bild unten). Beim "Aufstieg" wurden wir nahezu bei jedem Haus durch Gebell hinter Gittern und Zäunen begleitet. Hat eigentlich jeder Italiener mit Villa einen Wachund?
Tag 4:
Andora - Gotthard - Orschweier
Nach einem kurzen Strandbesuch (und natürlich, nachdem ich ausgeschlafen hatte), ging die Fahrt weiter. Zurück an Genua vorbei über Mailand, Bellinzona, den Gotthardtunnel, Basel nach Orschweier zu den Wahls.
Den geplanten Aufenthalt am Vierwaldstättersee ließ das Wetter ins Wasser fallen. Ab Bellinzona kühlte es kräftig ab, begann zu regnen und vor dem Gotthard tobte ein kräftiges Gewitter. Der See hat die letzten 42 Jahre auf mich verzichten müssen, dann kann er auch noch länger auf mich warten.
In Orschweier angekommen musste Lukas erstmal spielend mit Frodo die Fronten klären, bevor nach einem langen Reisetag der Tag mit einem alten Klassikerfilm auf dem iPad endete.
Tag 5: Orschweier - Kappelrodeck

Das nächste große Airedale-Treffen findet Anfang September wieder dort statt. Frodo und Lukas haben schnell mal vor dem alten Relikt Stellung bezogen.

Kappelrodeck - Mummelsee - Baden Baden - Altach
Der zweite Tag des Treffens war trüb und neblig. Von Kappelrodeck aus starteten wir zum Mummelsee. Der See wäre bestimmt schön, wenn man ihn sehen könnte ... er lag mitten in der Hochnebeldecke. So fuhren wir gleich weiter nach Baden Baden.
Dort waren wir die Attraktion. Der Bundespräsident wird vermutlich weniger bestaunt, als wir mit unseren sieben Airedales, wenn wir so durch die Fußgängerzone spazieren. ;-)
Nach einem schönen Tag mit einem Fotoshooting für unsere asiatischen Freunde ging es über Konstanz (und die zahlreichen Kreisverkehre zwischen Konstanz und Rohrschach) zurück ins schöne Ländle.
Noch mehr Bilder von der erholsamen Tour gibt es hier!